©photos Philippe Pache

• Die Welt der Sinne
• Gitarrentrio für einen Frühling

Journal d'Andorre du 31 janvier 2005

Die Welt der Sinne

Die kulturelle Programmierung in Andorra scheint im Januar wie vom ständigen, schlechten Wetter bedroht. Trotzdem wurden wir vom „Lausanne Guitare Trio“ beheitzt, dank dessen Musiker, dem Italienern Alessio Nebiolo, dem Andorranern Albert Pià und dem Schweizern Martin Jenni. Ihre voll Wärme und Feinheit dargebrachte Leistung vermochte das Eis dieser Jahreszeit zu brechen.
Musik ist wahrhaftig eine Reise in die Sinneswelt. Dank der subtilen Auslegung, unter den feinen Fingern der Musiker, wurde mit jeder Partitur unzählige Ausblicke für die Zuhörer aufgedeckt.

Wer in der Musik eine Gelegenheit zur Meditation sucht, der erhofft sich von den Musikern, dass sie ihm Wege öffnen, wo er sich frei bewegen kann. Somit gelang dies ganz gewiss den drei Musikern :  Martin, Albert und Alessio.

Unter den Ansäzen von Alessio Nebiolo, zeigten Albert Pià und Martin Jenni, dass Jugend sowohl Qualität wie Ernsthaftigkeit ausstrahlen kann. Das Programm führte das Publikum durch mehrere Jahrhunderte hindurch, von Antonio Vivaldi über Luigi Boccherini, Filippo Gragnani, Ferenc Farkas bis hin zur Neuzeit mit Astor Piazzolla. 
Bei dieser Formation ist wohl das Bemerkenswerteste die innige Übereinstimmung ihrer drei Musiker. Dadurch erwuchs aus ihrer Darbietung Bewegung und Kunst. Hier lieg wohl in der Hand des Lausanne Guitare Trio der unausbehrliche Schlüssel jedes erfolgsreichen Musikensemble. Somit hat dieses Trio vieles mitzusagen, und seine Einheit spricht vieles für sich.

Das Programm erlebte seinen Höhepunkt mit der Ehrung Astor Piazzola’s, wo das Trio ganz zum gläntzen kam. Mögen wir hoffen, es werde eines Tages ein vollständiges Programm diesem Autor gewidmet. Fragen wir uns warum ein Konzert, wie das von diesem Lausanne Guitarre Trio, es nicht erreicht hat, das Landesauditorium zu füllen, wie es hätte sein sollten ? (…)  Trotz dem Unwetter hat das Trio immerhin ungefähr 150 Personnen herangelockt und sehr freigiebig belohnt. Hoffen wir, dass dieses Trio bald wieder nach Andorra kommen werde,  jedoch bei besserem Wetter, damit sich Alle davon erfreuen können.

                                                                          William Donjon Dieudonné
(freie Überzetzung)

 

Gitarrentrio für einen Frühling


Der Frühling der Gitarre liess neue Talente aufblühen. Das „Lausanne Guitar Trio“ war auf dem Programm der Kirche Notre-Dame.

Der Italiener Alessio Nebiolo, der Andorraner Albert Pià-Comella und der Schweizer Martin Jenni studieren zusammen am Musikkonservatorium in Lausanne, unter der Leitung von Dagoberto Linhares.

Das Repertorium des Trio  erstreckt sich über Musik vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Sein Lieblingsstück von Boccherini (Grave assaï und Fandango), wurde ursprünglich für Streichquartett und Gitarre geschrieben. Es folgte das Concerto in Ddur von Vivaldi, „ein sehr brilliates Stück“, wie Martin Jenni aüsserte.

Das Konzert wurde mit einer Ehrung Astor Piazzola’s vollendet, womit offenbar wurde wie gut sich Jugendfrische und Ernsthaftigkeit der Interpretation vereinbaren. Die drei gewählten Stücke lösten tobende Applause aus. Mit Anmut unterzog sich das Trio dem dreimaligen Rückruf.

Pierre Triquenaux